Wandern am Capo Testa

Sardinien-Reisen liegen total im Trend. Das wusstet Ihr noch nicht? Wir bis vor kurzem auch nicht. Aber nachdem unsere Reiseroute feststand, trafen wir gleich auf mehrere Freunde und Arbeitskollegen, die zeitgleich auf der Insel sind. Unter ihnen: Katja, Clara und Bluesthomas. Alles sehr liebe Menschen und das schreibe ich nicht, weil sie hier mitlesen?. Unsere Vorfreude auf das heutige Treffen war entsprechend groß. Auch weil wir uns an einer der schönsten Ecken der Insel verabredet haben, dem Capo Testa.

Capo Testa – hier waren Wind und Wellen als Bildhauer tätig und das jahrhundertelang in offenbar unbezahlten Überstunden. Anders kann ich die fantatischen Felsformationen kaum erklären.

Wir schauen uns die Exponate bei einer Wanderung an und entdecken dabei noch Einiges mehr. Aussteiger zum Beispiel, die in den umliegenden Höhlen leben. Bis die Behörden in den 60iger Jahren einschritten, gab es eine riesige Hippie-Kommune. Heute leben nur noch wenige Menschen hier, die mehr oder weniger geduldet werden. Ich habe ja Sympathie für deren reduzierten, freien Lebensstil in der Natur. Für mich nichts auf Dauer aber vielleicht für die nächste Reise?! Was wohl Katja davon hält?

Langeweile kommt auch bei der Kindern nicht auf, die entweder kleine Eidechsen beobachten oder sich zwischen den Felsen verstecken. Besonders Clara ist dabei so gewissenhaft, dass wir sie fasst nicht wiederfinden.?

Die Wanderung ist nicht wirklich anspruchsvoll, aber die Sonne steigt uns langsam zu Kopf. Wir sind froh, als wir unser Ziel, einen Leuchtturm in der Ferne sehen. Ich gehe voran und mühe mich, den kürzesten Weg zu finden. Und der führt als kleiner, dornenbewachsener Pfad mitten durch die Macchia.

Zunehmend verspüre ich den Unmut der Wandergruppe über meine Wegführung. Es gelingt mir nur mäßig die kritische Stimmung mit ein paar Scherzen aufzulockern. Aber ein Ass habe ich noch im Ärmel: die Psychologie. Die Forschung sagt nämlich, dass vor allem der Anfang und der Abschluss eines Erlebnisses im Gedächtnis bleiben. Deshalb braucht es jetzt noch einen richtigen Knaller zum Schluss. Und den finden wir beim Mittagessen auf einer Terrasse mit einem großartigen Blick nach Bonifacio auf Korsika.